Und dann waren wir in Freiburg...

Eigentlich sollte es nur kurz zum Osteriff - Seehunde gucken - und wieder zurück gehen, die seltenen Wochenenden wenn Benjamin auf Heimaturlaub ist und Zeit zum rudern hat müssen ja genutzt werden.
Also schnappten wir uns die Oste - einen schönen ungedeckten C2x+ von Schellenbacher - und bestückten das Boot mit dem Fußsteuer, eine dritte Person zum Steuern hatten wir leider nicht gefunden...

Es strömte gut und die Fahrt bis zum Osteriff verlief wie immer:
-die erste Robbe trafen wir bei Kilometerstein 62, also kurz vor Geversdorf
-ansonsten war die Oste leer, außer uns war niemand unterwegs
-ein bisschen Regen zwischen durch haben wir auch überlebt.

Dann sind wir am Sperrwerk angekommen, wenig Wind und keine Wellen, die Ausfahrt zum Riff war also wie geplant möglich.
Draußen am Riff erwarteten uns weitere Robben, zwei ließen sich von uns nicht stören und blieben auf ihrem lauschigen Platz auf der Sandbank liegen. Die anderen kamen zu uns ins Wasser und umkreisten das Boot, neugierig, was das denn für komische Wesen seien- Fotostop beendet - es ging weiter wir wollten ja noch den Kilometer bis zum Turm in der Mündung rudern, ein kurzes Stück auf die Unterelbe um zu gucken ob es denn mal möglich wäre etwas weiter hinaus zu fahren. Es war möglich, die geplante Mittagspause verlegten wir ins Boot und wir näherten uns der Fahrrinne - nah ran an die großen Pötte.

Im Gegensatz zur Oste war hier auf der Unterelbe viel Verkehr, diverse Segler überholten uns oder kamen uns entgegen - spannender waren aber die Ozeanriesen auf dem Weg nach Hamburg oder zurück und die dadurch entstehenden Wellen, die es abzureiten galt - coole Sache, wir staunten immer wieder wie mikrig wir in unserem Boot gegenüber den Frachtern doch sind und fragten uns ob die uns überhaupt warnehmen.

So lange dauerte es nicht und wir sahen auf der anderen Elbseite Brunsbüttel mit der Einfahrt zum NOK und das Kernkraftwerk - dann fing es an ekelhaft zu werden es kam ein Regenschauer nach dem anderen, mal mehr mal weniger stark.

Zwei Stunden ließen wir uns durchregnen und wunderten uns nur wie riesig das Kehdinger Deichgebiet doch ist. Den nächsten Hafen wollten wir ja jetzt anfahren, die Zwischenzeitlich angepeilten Ziele Stade und Krautsand hatten wir gestrichen, nach dem Regen war die Motivation klein geworden und abholen lassen mussten wir uns ja sowieso, wohin der Landdienst, den wir uns noch suchen mussten, fährt war also egal.

Kurz darauf nach gefühlten 4 Stunden auf der Unterelbe sahen wir die Einfahrt zum Freiburger Hafen - die Elbe war langsam langweilig geworden am Südufer gab es bis auf den alten Baljer Leuchtturm nichts zu sehen, das Nordufer war immer weiter Entfernt, und besonders schön war Brunsbüttel vom Wasser aus jetzt auch nicht, Abwechslung brachten nur die Frachter.

Die Einfahrt in den Freiburger Hafen gelang Problemlos, nur die Person die die Einfahrt mit Priggen abgesteckt hatte muss etwas duhn bei der Arbeit gewesen sein....
Anlegen und rausholen des Bootes gelang auch ohne Probleme, vielen Dank an die Bootswerft Hatecke, dass wir die Slipanlage nutzen durften, ein für Wasserwanderer geeigneter Steg war leider nicht vorhanden.

Dann ging es ins Café Hafenhaus erstmal trockenlegen und einen Landdienst organiesieren und dabei vielleicht noch etwas stärken - die Torte war sehr lecker und der erste angerufene sagte am Telefon nur "Ich muss noch eben nach Hause aufn Pott, dann komm ich euch holen", den Bootshänger mitzubringen traute er sich aber noch nicht zu also ging es dann am Bootshaus angekommen nochmal nach Freiburg um unser Boot abzuholen.

 

Fazit: Wir haben mehr Wasser durch den Regen ins Boot bekommen als durch die eine Welle die wir über Heck ins Boot bekommen haben, 2m Wellen machen definitiv auch im Ruderboot Spaß, ein ungedecktes Boot war auch keine Einschränkung auf der Fahrt, es schreit nach einer Wiederholung bei besserem Wetter dann auch bis Krautsand oder Stade.

 

Ein besonderer Dank gilt unserem Landdienst!

 

Bericht: H.N.
Bilder: B.W.